Nachhaltigkeit

Proaktiv für ein nachhaltiges Engadin

Ein Ziel, viele Projekte. Wenn es darum geht, das Thema Nachhaltigkeit praktisch umzusetzen und in unseren Alltag einzubinden, sind wir Engadiner stets mit voller Energie dabei.

Engadiner Energiestädte

Was wir als Region umsetzen, wird auch in den einzelnen Gemeinden tagtäglich gelebt: Hier werden E-Bikes gefahren, Elektroautos aufgeladen, Abfälle richtig entsorgt, eng mit lokalen Partnern zusammengearbeitet und erneuerbare Energiequellen gesucht, gefunden und genutzt.

Dank ihrem Bekenntnis zu mehr Ökologie und Energieeffizienz wurden die Gemeinden St. Moritz und La Punt Chamues-ch zudem mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet. In St. Moritz setzt sich ferner das Energieprojekt «Clean Energy» für die kontinuierliche Reduzierung fossiler Energien (Heizöl, Benzin und Diesel) ein sowie für die Förderung von erneuerbarer, vor Ort generierter Energie (Wasser, Sonne, Geothermie und Biomasse).

Saubere Veranstaltungen

Unsere Region ist Gastgeber zahlreicher Weltklasse-Events mit internationalem Publikum. Um die Natur, die Grundlage vieler Veranstaltungen ist, nicht unnötig zu belasten, setzen die Organisatoren auf nachhaltige Konzepte. Bereits die Ski WM 2003 in St. Moritz hatte bewiesen, dass ein Grossanlass eine wichtige Bühne für ökologisches Handeln und Innovationen im Umweltbereich sein kann.

Vorbildcharakter hat auch der Engadin Skimarathon, die weltweit zweitgrösste Langlaufveranstaltung, dessen Massnahmen u. a. in den Bereichen «Energie», «Natur», «Transport» und «Lebensmittel» vom nationalen Umweltprogramm “Saubere Veranstaltung” gewürdigt wird.

Auch die White Turf Pferderennen und der Snow Polo World Cup St. Moritz legen grossen Wert auf Nachhaltigkeit. So sprechen sich die Veranstalter ab, um Synergien zu nutzen, Infrastrukturkosten zu reduzieren sowie den Energiehaushalt zu optimieren. Ferner wird ein umfassendes ökologisches Mehrweg-Abfallkonzept angewendet.

Die einmal errichtete Grundinfrastruktur auf dem St. Moritzersee wird zudem von mehreren Veranstaltern genutzt, zu denen neben dem Snow Polo World Cup St. Moritz und dem White Turf auch das Automobilevent The ICE und kleinere Anlässe gehören.

Energiebänke

Im Oberengadin stehen Gästen und Einheimischen zwei Dutzend Energiebänke – betrieben mit nachhaltiger Energie – an ausgesuchten Standorten zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Sitzgelegenheiten, die verschiedene Zusatzfunktionen für Velofahrer und Wanderer bieten. Die Bänkli dienen nicht nur als Veloständer und Sitzgelegenheiten, sondern bieten Zusatzfunktionen wie Steckdosen für das Aufladen von E-Bikes und mobilen Geräten und einen Free-WiFi Hot-Spot.

Erstes Plusenergiehotel der Alpen

Das erste Plusenergiehotel der Alpen befindet sich auf 2500 m ü. M. und ist ein modernes, nachhaltiges und CO2-neutrales Haus: Das Romantik Hotel Muottas Muragl kann aus fünf alternativen Energiequellen schöpfen und macht sich somit unabhängig von fossilen Energien: 

  • 84 m2 Flachsonnenkollektoren auf dem Dach der Bergstationseinfahrt und
  • 56 m2 Röhrenkollektoren vor den Fenstern des Sockelgeschosses liefern Energie für die Heizung und die Wassererwärmung.
  • Reicht die Energie der Kollektoren nicht aus, schaltet sich die Wärmepumpe hinzu, welche die Erdwärme nutzt. Übermittelt wird diese durch 16 Sonden in 200 m Tiefe direkt hinter dem Berghotel. Eine weitere Aufgabe dieser Sonden ist das Speichern von gegebenenfalls überschüssiger Sonnenenergie im Erdreich.
  • Abwärmenutzung aus dem Bahnbetrieb sowie Kälteerzeugung für Küche und Lager.
  • Die 228 m lange Photovoltaikanlage entlang der oberen Bahntrasse produziert mit seinen 460 m2 Solarpanelen mehr Strom als das Romantik Hotel benötigt.

Nebst diesen nachhaltigen Energiequellen besitzt das Plusenergiehotel einen optimierten Wärmeschutz im Innenausbau. Dank speicherfähiger Bodenbeläge, spezieller Decken- und Wandkonstruktionen und einer raffinierten Bodenheizung wurde der Bedarf immens heruntergefahren. Eine Leistung, die unter anderem mit dem renommierten Schweizer Solarpreis und dem Watt D’Or des Bundesamts für Energie gewürdigt wurde. 

Projekt gegen den Gletscherschwund

Unter der Federführung Schweizer Wissenschaftler haben sich internationale Experten im Verein «GlaciersAlive» zusammengetan, um mittels «Schmelzwasser-Recycling» den Gletscherschwund aufzuhalten oder doch zumindest erheblich zu verzögern: Das im Sommer massenhaft anfallende Schmelzwasser des Gletschers wird gesammelt, im Winter zu Schnee gemacht und als solcher dem Gletscher zurückgegeben.

Momentan läuft eine Testphase auf dem Corvatsch, dessen Erkenntnisse in das Grossprojekt «MortAlive» auf dem Morteratschgletscher einfliessen werden. Die Machbarkeitsstudie zeigt: «Wenn es gelingt, eine Fläche von 0.8 km2 mittels Schmelzwasser-Recycling technisch zu beschneien und diese Fläche jeden Sommer schneebedeckt bleibt, würde der Morteratschgletscher nach 10 bis 15 Jahren nicht mehr kürzer werden.»

Nachhaltige Bergerlebnisse

Die Engadin St. Moritz Mountains AG investiert intensiv in nachhaltige Projekte, z. B. im Bereich …

... Ökostrom
Die Solarpanele der Corvigliabahn und am Piz Nair produzieren genug Energie für jede sechste Bergfahrt. Auf 2666 m ü. M. sorgt zudem eine Windanlage für Strom.

... saubere Power auf den Pisten
Der diesel-elektrische «PistenBully 600 E+» punktet mit enormer Kraftstoffersparnis. Zudem wird für die Hydraulik sämtlicher Pistenmaschinen biologisch abbaubares Öl eingesetzt, schwefelarmer Diesel genutzt und auch Dieselpartikelfilter gehören zum Standard.

… nachhaltige Beschneiung
Die modernen Schneeanlagen laufen - weltweit einzigartig - mit Bio-Kompressoröl. Zudem wird auf jegliche Zusätze zur Kristallisationsförderung sowie auf den Verbrauch von Wasser für den Maschinenbetrieb verzichtet. Jenes Wasser, das sich in Eiskristalle verwandelt, sickert nach der Frühjahrsschmelze wieder ab und bleibt so im natürlichen Kreislauf erhalten. Noch nachhaltiger wird die mechanische Schneeproduktion dank des Naturspeichersees Lej Alv: Anstelle Wasser aus dem St. Moritzersee hochzupumpen, wird vielmehr das 450’000 m3 umfassende Reservoir auf rund 2’500 m ü. M. angezapft.

Auch die Corvatsch AG & Diavolezza Lagalb AG verfügen über ein Zertifikat der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) und richten ihre Projektplanung und -umsetzung nach den Zielen der CO2-Emissionsreduktion sowie der Optimierung der Energieeffizienz aus.

A